Direkt zum Inhalt

Kriminalitätsstatistik Beuel 2022 - Sexualisierte Gewalt

Konzept zur Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit in Bonn

Kriminalitätsstatistik Beuel 2022 - Sexualisierte Gewalt

Der GA berichtete Ende Februar, dass es auch 2022 erneut mehr Kriminalität in Beuel gab. Die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ist wie im Vorjahr erneut deutlich gestiegen und lag ca. 70 % über dem Durchnitt der letzten 10 Jahre. Das mussten interessierte Leserinnen sich selbst aus der abgebildeten Statistik herleiten, im Text wurde es mit keiner Silbe erwähnt. Da wurde nur die gestiegene Zahl der Betrugsfälle und einfachen Diebstähle thematisiert. Ist sexualisierte Gewalt ein Tabuthema?

Da die Dunkelziffer bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung bekanntermaßen hoch ist, wünsche ich mir Aufklärung seitens der Stadt (wo passieren welche Delikte) und ein Präventionskonzept, das auch kommuniziert wird. Die Siegauenvergewaltigung als besonders erschütternder Fall sollte doch Warnung genug gewesen sein. Sind die traumatisierten Opfer schon vergessen?

Es ist nicht nur ein subjektiver Eindruck von Mädchen und Frauen, dass sich ihre Situation verschlechtert hat, sondern es ist auch objektiv weniger Respekt vorhanden.

Kommentare

Gespeichert von Bonn_2099 am Di., 02.05.2023 - 15:43

Die Formulierung „erneut mehr Kriminalität in Beuel“ ist irreführend.

Die polizeiliche Kriminalitätsstatistik (https://bonn.polizei.nrw/sites/default/files/2023-02/handout_pks_2022.p…), auf die sich der GA-Artikel vom 25.2.23 bezieht, zeigt für 2017-2021 Werte für die Gesamtkriminalität in der Stadt Bonn, die unter dem 10jährigen Mittel liegen. Für Beuel ist die Darstellung nicht so detailliert, der Wert für 2021 für die Gesamtkriminalität liegt aber ebenfalls unter dem 10jährigen Mittel. Für 2022 ist dann in Beuel und in der Gesamtstadt ein Anstieg über die 10jährigen Mittelwerte zu verzeichnen.

Das Thema sexualisierte Gewalt ist offensichtlich weder bei der Polizei noch beim GA ein „Tabuthema“, weil beide Quellen diese Zahlen ja nennen. Sie mussten sie sich auch aus der angedruckten Statistik auch nicht „herleiten“, Sie konnten die abgedruckten Zahlen einfach lesen.

Die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ist im Jahr 2021 mit 74 und im Jahr 2022 mit 95 um genau diese Werte zu hoch. Daher stellt sich mir die Frage, wie wir als Gesellschaft dazu beitragen können, dass weniger sexuelle Selbstbestimmung missachtet wird.

Der Großteil der Delikte findet in der Familie statt, das ist seit Jahren bekannt. Im öffentlichen Raum brauchen wir meiner Meinung nach vor allem Belebung und mutige Mitmenschen, die nicht wegschauen, sondern helfend eingreifen, wenn etwas passiert. In der Gesellschaft brauchen wir Aktivitäten für mehr gegenseitigen Respekt.

Das habe ich gelesen.

Sie missbrauchen das Forum für Lästern, ad hominem Argumente, Mobbingverhalten und mirdorf_66 ist sich nicht zu schade, als Bystander zu agieren. Antidemokratisches Verhalten vom Feinsten!

Sie führen in die Irre. "2020 und 2021 waren pandemiebedingt niedrigere Fallzahlen zu verzeichnen" zitiert der GA Polizeipräsident Frank Hoever. Demzufolge lagen die Werte dieser Jahre unter dem 10-jährigen Mittel. 2022 verzeichnete die Polizei "einen deutlichen Anstieg der Kriminalität in nahezu allen Bereichen".

Vergleicht man Statistik und Artikel für Wachtberg auf Seite 20 und Beuel auf Seite 27 wird deutlich, dass bei vergleichbaren Werten:
Körperverletzung in Wachtberg 52 im 10-jährigen Mittel, 59 in 2021 und deutlicher Anstieg auf 99 in 2022
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung in Beuel 56 im 10-jährigen Mittel, 74 in 2021 und deutlicher Anstieg auf 95 in 2022
für Wachtberg mit "Mehr Körperverletzung" getitelt und auch im Artikel darüber informiert wurde. Im Artikel über Kriminalität in Beuel wurden Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung weder im Titel noch im Text erwähnt.

Ob diese Delikte "in der Familie" stattfanden wie Sie behaupten oder nicht, darüber informierte weder der GA noch die Stadt Bonn in ihrem Newsletter. Der hohe Wert in 2021 könnte auf innerfamiliäre Übergriffe zurückzuführen sein, da im Lockdown alle viel Zeit zuhause verbringen mussten. Den deutlichen Anstieg in 2022 jedoch nicht. Die Frage, wie erfolgreiche Prävention aussähe, wurde nicht gestellt. Demzufolge auch keine Konzepte präsentiert. Das wäre für ein Konzept zur Sicherheit in Bonn jedoch elementar.

Cookies UI